Niedergang der Andechs-Meranier
Bischof Eckbert von Bamberg und sein Bruder Markgraf Heinrich von Istrien, zwei Andechser, gerieten in den Verdacht der Mittäterschaft an der Ermordung König Philipps von Schwaben. Die beiden Meranier wurden in einem ungesetzlichem Verfahren geächtet und verloren neben ihren Reichslehen auch ihren gesamten Besitz, ihre Einkünfte, Würden und Rechte. Der Wittelsbacher Ludwig I. Herzog von Bayern bemächtigte sich der bayerischen Grafschaften der Andechser.
Die Bestrafung der Andechser Brüder stellte sich zehn Jahre später als Fehlurteil heraus (3), was ihnen aber ihre Besitzungen in Bayern nicht zurückbrachte – sie blieben bei den Wittelsbachern.
Das Ende der Andechser Linie
Als am 19. Juni 1248 mit Graf Otto VIII. von Andechs-Plassenberg der letzte männliche Andechser verstarb, gab es langen Streit um sein Erbe, die Besitzungen bei uns am Main.
Seine Schwester Elisabeth, verheiratet mit Burggraf Friedrich III. von Nürnberg, erbte schließlich das Bayreuther Land, und 1338 erbten die Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth das Gebiet. Ottos Schwester Beatrix, verheiratet mit Graf Hermann von Orlamünde, erbte das Gebiet rund um Kulmbach. Der östliche Besitz ging an das Hochstift Bamberg.
(3) Der Mörder selbst, Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, floh und wurde ein Jahr später aufgespürt und auf der Stelle getötet.